Nichts ahnend gehe ich meinen alltäglichen Tätigkeiten nach. Da höre ich, wie es in einem Moment der Stille, an meiner Hintertür klopft. Ich halte inne und lausche genauer hin. «Wer bin ich?» drängt sich die Frage durch den Raum. «Warum bin ich hier?» hallt die zweite Frage sanft nach.
Ich bleibe ruhig im Raum stehen. Still. Etwas regt sich in mir. Nachdenklich. Was ist dieses Etwas, was sich in mir regt? Ist es ein Gefühl? Wärme. Mein Brustraum wird ganz weit. Mein Atem tief. Liebe? Kleine Tränen sitzen in den Augenwinkeln. «Wer ist es, der da an meine Tür klopft?», frage ich zurück. Je länger ich darüber nachdenke, desto schwächer wird das Gefühl, was gerade eben noch so präsent meinen inneren Raum erfüllte. «Komm zurück!», denke ich. Atem. Entspannen. Da ist es wieder! Ich fühle Lebendigkeit. Ich fühle mich frei. Kraftvoll. Geliebt. Ein Lachen breitet sich über mein Gesicht. Ich freue mich am Leben zu sein. Ich. Ich. Ich. Wer bin ich? Bin ich diese Kraft? Bin ich diese Liebe? Und wenn ich diese Liebe bin, sind denn alle anderen auch diese Liebe? Und wenn wir uns alle mit dieser Liebe verbinden würden, wie würden wir dann unser Leben gestalten? Was würden wir dann tun? Was ist es, was diese innere Liebe nährt? Und ist die Antwort auf diese Frage der Grund, warum ich hier bin? Angenommen die Antwort auf diese Fragen lautet JA. Was würde das dann für mich bedeuten? Für alle bedeuten? Ich wende mich zur Tür hin und frage zurück: «Bist du ICH»? Das Lachen auf meinem Gesicht wird Grösser. «Bist du schon immer da gewesen»? Ein Wärmeimpuls breitet sich um mein Herz. Immer wieder versucht mein Verstand zu erfassen, was da gerade vor sich geht. Doch lasse ich mich jetzt nicht wieder ablenken. Ich geniesse dieses Gefühl. Dieses Sein. Oh, wie schön es ist, zu sein. ICH zu sein. Ich will springen und tanzen vor Freude. Losrennen und die Welt umarmen. Kurzerhand befinde ich mich auf dem Weg. Die Sonne scheint, es ist Nachmittag. Menschen spazieren auf den Strassen. Menschen. Ich liebe Menschen. Interessante Geschichten die auf zwei Beinen gehen. Die Freude und Liebe in mir will sich mit dem Rest der Welt verbinden. Zusammen spielen. Zusammen tanzen. Ich lache Menschen an. Hüpfe an ihnen vorbei. Doch es ist, als würden sie mich nicht sehen. Als wäre ich unsichtbar. Leere Blicke treffen meine Augen. Ich gebe nicht auf. So viel Freude ist in mir, ich werde so lange umherziehen, bis ich jemanden finde, der:die es mit mir teilen will. Doch da ist niemand. Und eine leise Traurigkeit schleicht sich ein. «Was ist los mit den Leuten?», frage ich mich. «Warum will niemand mit mir spielen»? «Weil es dazu die Verbindung zu dem inneren ICH braucht», fällt die Antwort in mich hinein. «Auch du hast zuvor nicht gespielt. Erst jetzt, wo du dich mit dem Inneren SEIN verbindest, fühlst du diese Kraft. Und willst sie teilen. Doch weil da niemand zum teilen ist, verkriechst du dich wieder. Wirst wieder leer. Und läufst mit leerem Blick, wie alle anderen, auf den Strassen umher». Klar. Macht Sinn. «Also», denke ich mir dann, «dann spiele ich einfach so lange alleine, bis eine andere Seele meinen weg kreuzt. Egal wie lange das dauert.» Denn wenn eine andere Seele wie ich auf dem Weg hüpft und springt, dann wird sie nicht alleine sein. Ich werde da sein. Und auf dich warten. Voller Freude. Und Liebe.
Ich glaube fest daran, dass wir alle aus einem bestimmten Grund hier sind. Und obwohl jede:r von uns eine andere Aufgabe besitzt, so glaube ich zu Tiefst, dass uns die Absicht hinter der Aufgabe miteinander verbindet. Ich glaube, dass die verbindende Absicht Liebe und Frieden ist. Und weil mein Glaube daran so stark ist, gehe ich diesen Weg der Liebe und des Friedens. Auch wenn es manchmal schwer fällt. Oder Angst macht. Auch wenn ich geliebte Menschen dafür hinter mir lassen muss oder meine Sicherheit dafür aufgeben muss. Wo auch immer diese innere Kraft mich leitet, leitet sie mich in mehr Frieden. Und dafür lohnt es sich für mich, mich den Ängsten zu stellen und sie zu überwinden. Immer lauter wird die innere Stimme und immer vertrauter meine Intuition. Denn schliesslich habe ich einen Traum. Und einen Traum zu haben ist schön, doch ihn zu leben bedeutet für ihn zu gehen. Und seine Komfortzone zu verlassen. Wenn ich nicht dafür gehe, bleibt der Traum immer ein Traum und wird nie wahr. Es liegt an mir, ob ich wachsen will, ob ich lernen will, ich mich entwickeln will. Oder ob ich mich mit dem was ist zufrieden gebe. Egal wie wir uns entscheiden, es gibt kein richtig und falsch. Es ist unsere eigene Entscheidung , was für ein Leben wir leben möchten. Wollen wir im Hamsterrad gefangen sein und mit leeren Blicken aneinander vorbeiziehen? Oder wollen wir uns miteinander verbinden und in Fülle kreieren. Unsere Kraft leben? Den Traum wahr werden lassen? Ganz gleich wie du dich entscheidest, entscheide dich bewusst. Das ist das wichtigste. Weil ich schon viele Wege gegangen bin und alles mögliche ausprobiert habe, um meinem Traum näher zu kommen, kann ich dir sagen, dass es sich lohnt. Es gibt Phasen, wo ich verzweifle. Traurig und hilflos bin. Den Sinn hinterfrage. Doch sie lehren mich, den Pfad nicht aus den Augen zu verlieren und immer wieder das Licht durch den Nebel zu sehen, was mich anleitet. Auch wenn ich noch nicht immer genau verstehe, was diese Richtung für einen Zweck hat, je öfter ich darauf vertraue und in diese Richtung gehe, desto öfter erfahre ich den Sinn im Nachhinein. Und desto einfacher wird es, bereits im Moment sich voller Freude in die angegebene Richtung zu bewegen. Weil, auch wenn ich nicht weiss, was der Weg mir bringt – oder eben gerade weil ich es nicht weiss – so ist mir gewiss, dass es am Ende gut ist.
Je mehr Menschen auf diesem Pfad schreiten, desto mehr Freude herrscht auf Erden und macht sie zu einem lichtvolleren Ort. Und deswegen möchte ich dich inspirieren und einladen auch deine innere Stimme zu finden und ihr zu vertrauen. Sie meint es gut mit dir. Sie führt dich nirgendwo hin, wo du es nicht meistern kannst. Und diese Gewissheit verleiht mir kraft. Ich glaube an mich und daran, dass ich jede Situation meistern kann. Mit Freude. Und Liebe. Danke liebe Seele, dass du mir meine Richtung zeigst. Und danke, dass ich dieser Richtung auch folge.