Was bedeutet es, sich zu ergeben? Will ich noch alles kontrollieren oder bin ich bereit, mich als Teil des Ganzen einzubetten und mich fliessen zu lassen? Mein Gemüt ist bewegt. Es springt hin und her und her und hin. Mal glaube ich vollends zu fliessen, Teil zu sein. Doch abrupt falle ich hinaus. Voller Zweifel und Ängste konfrontiert mit meinen tiefsten und verwinkelsten Themen, die mir meine Grenzen aufweisen. Ein Teil von mir ist klar und eingebettet. Der Andere, manchmal viel grössere ist irritiert. Hat Angst. Will aufgeben.
Tränen rennen mir übers Gesicht, während ich meine Kräfte bündle, um den nächsten Hügel zu erklimmen. «Ich schaffe das! Ich gebe nicht auf!» rede ich mir zu. Doch ich schaffe es nur mit Mühe und Not. Ich ignoriere die Schmerzen. Ich reisse mich zusammen. Es ist mein Wille, der es schaffen will. Mein Körper ruft schon lange: «Wir sind nicht stark genug. Ruh dich aus.» Wer sagt mir, dass ich es schaffen muss? Wer peitsch hinter mir her? Und warum höre ich die Stimme nur Leise im Hintergrund, die mir sagt, dass einfach nicht mehr drin liegt? Einerseits überwinde ich Grenzen und ich bin stolz, dass ich aus eigener Kraft etwas geschafft habe, was eigentlich zu viel ist. Andererseits – und diese Seite wirkt viel intensiver – gibt es mir gar nicht so viel, «es geschafft zu haben» wie ich denke. Es führt eher dazu, dass mir die Freude an meiner Reise verloren geht. Doch sehe ich dem Weg entgegen, so sehe ich, wie lange es dauern wird, das Ziel zu erreichen, wenn ich jedem Berg mit Furcht entgegentrete und mein Fahrrad stundenlang den Berg hinauf wuchte. Ich bin zerrissen. Fühle mich überfordert und alleine. Ich weiss nicht wie es gehen soll. Es ist zu schwer. Und ich zu schwach. Und doch fühle ich Vertrauen, auf dem richtigen Pfad zu wandeln. Ich glaube ich muss genau das lernen. Was ist mein Tempo, was sind meine Möglichkeiten. Welches ist meine Art zu reisen? Während dem ich versuche diese Dinge für mich zu klären, bahnen sich allerlei Emotionene den Weg nach oben. Ich verstehe langsam, dass jede Reise, jeder Weg einzigartig ist, weil ein jeder von uns einzigartig ist. Irgendwie klingt es so simpel und logisch. Natürlich ist das so. Doch für mich birgt diese Erkenntnis etwas geheimnisvolles. Ich kann dir davon berichten, was ich erlebe und was ich sehe. Was ich fühle und was ich wahrnehme. Doch wirst du immer nur ein Bruchteil dessen mitbekommen. Und so erkenne ich, dass auch ich immer nur einen Bruchteil wahrnehmen kann. Und diese Erkenntnis bringt mich in die Ergebenheit. Ich verstehe alles. Und ich verstehe nichts.